Ein paar Wochen sieht man im Kitzinger Stadtgebiet die Mitarbeitenden der Caritas-Sozialstation St. Hedwig auf einem Fahrrad statt im roten Auto auf dem Weg zu ihren Patienten der häuslichen Pflege.
Claudia Kossyk, die Pflegedienstleitung, verrät uns, was es damit auf sich hat.
Fundgrube (ds): Frau Kossyk, stimmt es, dass die häusliche Pflege nun per Fahrrad vorgenommen wird?
Claudia Kossyk: Ja, zumindest dort, wo es möglich und sinnvoll ist. Vor zwei Monaten haben wir ein eBike angeschafft, um auszuprobieren, wie praktikabel das für den Pflegedienst im Stadtgebiet ist, wo wir viele Patienten versorgen. Wir hatten uns schon länger gedacht, dass das vor allem bezüglich der Parkmöglichkeiten einfacher wäre, und jetzt wollten wir es testen. Vom Schreibtisch aus kann man schließlich viele Pläne machen, aber entscheidend ist, wie es von den Mitarbeitern angenommen wird und in der Praxis funktioniert.
Fundgrube: Und, wie funktioniert es?
Claudia Kossyk: Bisher sehr gut. Zwei Mitarbeiter nutzen das Fahrrad im Wechsel. Wir haben festgestellt, dass die Fahrtzeiten innerhalb der Stadt nicht länger sind als mit dem Auto. Man braucht zwar etwas länger für die Strecken, dafür entfällt die Parkplatzsuche. Und das ist tatsächlich der größte Vorteil, vor allem in den kleinen Gässchen, wo man mit dem Auto oft nichts findet oder im Weg steht.
Fundgrube: Welches Gebiet können Sie mit dem Fahrrad erreichen?
Claudia Kossyk: Da wir in der Paul-Eber-Straße so zentral positioniert sind, können wir das gesamte Stadtgebiet abdecken. Auch der Eselsberg ist mit dem eBike gut machbar. Wenn es sich gut einspielt, wollen wir für die Tour in der Kitzinger Siedlung ein zweites Fahrrad anschaffen. Ansonsten sind wir viel außerhalb auf dem Land unterwegs, da bleiben wir natürlich beim Auto.
Fundgrube: Wie wird es im Winter sein?
Claudia Kossyk: Natürlich muss keiner bei Wind und Wetter aufs Fahrrad. Wir haben ja immer noch für jede Tour ein Auto zur Verfügung, so dass auch jetzt schon an Regentagen das Fahrrad mal stehenbleibt.
Fundgrube: Im Pflegedienst haben die Mitarbeiter auch einiges dabei, wie funktioniert das?
Claudia Kossyk: In unsere Caritas-Taschen passt alles rein: Desinfektionsmittel und das Diensthandy. Die Taschen können auf den Gepäckträger geschnallt und zu jedem Besuch mit reingenommen werden, so dass sie nicht ungeschützt draußen bleiben.
Fundgrube: Wie nehmen die Patienten das neue Verkehrsmittel der Mitarbeiter auf?
Claudia Kossyk: Sehr positiv. Am Anfang waren manche erstaunt, wo denn das rote Caritas-Auto ist. Aber natürlich finden es alle gut, weil es umweltschonend und gesund ist. Aufgeladen wird das eBike über Nacht an unserer Ladestation. Und wenn es erst mal mit Caritas-St.Hedwig-Aufklebern ausgestattet ist, wird es auch gut erkennbar sein.
Fundgrube: Vielen Dank, Frau Kossyk, für das interessante Gespräch.