Foto: Lorenz Kleinschnitz | Mit dem Aschenkreuz auf der Stirn die Tagesgäste von St. Hedwig und die Mitarbeiterinnen Tanja Mund, Susanne Kirchner und Elisabeth Heidrich.
Die Woche mit den zwei Gesichtern – auch in der Caritas-Tagespflege St. Hedwig in Schwarzach vernehmbar. Am Rosenmontags- und Faschingsdienstag lachen und fröhlich sein – am Aschermittwoch wird es ernst .
„Damit kommt die Woche wohl dem wirklichen Leben sehr nahe. Denn immer liegen Freude und Sorge, Entspannung und Ernst dicht beieinander. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“, so Diakon Lorenz Kleinschnitz. Von einem Tag zum anderen scheint es Schluss mit Jubel, Trubel, Heiterkeit und „Sack und Asche“ sind angesagt. „Wie wurde früher gefastet?“ – diese Frage stellte sich bei den Gedanken des Diakons. Die meisten der heutigen Seniorengeneration haben nicht nur wenig zum Leben gehabt, sondern sie haben durch religiöse Bräuche gelernt, zu verzichten und mit wenig auszukommen. Und viele erinnerten sich, wie sie früher mit Entbehrungen gelebt und was sie daraus gelernt haben.
Die Lieder bei diesem Gottesdienst klangen ganz anders als wenige Tage zuvor. Das Helau ist verstummt. „Bekehre uns, vergib die Sünden, schenke Herr uns neu dein Erbarmen“ erklang in den Räumlichkeiten, wie auch „Hilf Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin. Hilf, Herr meiner Tage, dass ich nicht zur Plage meinem Nächsten bin. Hilf, Herr meiner Stunden, dass ich nicht gebunden an mich selber bin“. Viele der Anwesenden erleben und leben diese Botschaft nun im Alter. Sie sind aufgebrochen aus Vertrautem und erleben im Miteinander in der Einrichtung nun auch die Fastenzeit live mit Gottesdiensten und stimmigen Angeboten.
Eine Anregung als Fastengebot gab der Diakon für die kommenden 40 Tage: weniger jammern, stattdessen mehr dankbare Worte an Angehörige und in der Einrichtung unter einander. Traditionell wird an diesem Tag das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet, um an die Vergänglichkeit des Lebens und die Möglichkeit der Erneuerung zu erinnern, und die Tagesgäste erlebten ganz bewusst diese besondere Geste. „Das Aschenkreuz auf der Stirn lässt sich schnell wieder abwaschen“ doch es gilt die kommende Zeit bewusster als sonst zu leben, „bedenk: mur kurz ist Deine Zeit. Bist angelegt auf Ewigkeit.“ „Gut dass wir hier sind, so konnten wir dabei sein. Danke“
Von: Lorenz Kleinschnitz (Ansprechpartner, Seniorenkreis Schwarzach am Main)