Stadtrat macht den Weg frei für den Umzug des Bürgerspitals auf die grüne Wiese.
Raus aus dem historischen Gebäude und am Stadtrand neu bauen will die Caritas in Volkach. Das gefällt dem Stadtrat, wie auch die Idee für spezielle Wohnungen im Bürgerspital.
Von außen macht das historische Gebäude aus der Gründerzeit richtig was her: Das Volkacher Bürgerspital ist der Platzhirsch am Ende der frisch erneuerten Spitalstraße, nur einen Katzensprung vom Marktplatz entfernt. Doch der schöne Schein trügt. Im Inneren kämpft die Caritas als Betreiber des Seniorenheims unter anderem gegen eine sanierungsbedürftige Haustechnik und veraltete Sanitäranlagen, die heutigen Anforderungen an ein Pflegeheim nicht mehr genügen.
Dabei geht es längst nicht nur um das hellbeige Haus von 1878, das so prominent vornedran steht. Ihm folgt ein grüner Zwischenbau aus den 1970er-Jahren, dem sich der apricotfarbene Teil von 1994 anschließt. Der ist folglich zwar erst 30 Jahre alt, doch hätte auch er Sanierungen nötig. Aber im laufenden Betrieb, mit rund 70 Bewohnerinnen und Bewohnern in vollstationärer Pflege? Keine Chance!
Neues Altenheim der Caritas entsteht gegenüber dem ASB-Seniorenzentrum
Darum gibt es schon länger eine andere Idee, für die der Stadtrat nun den Boden bereitet hat: Das Seniorenheim wird umziehen in einen Neubau mit 60 Pflegeplätzen am Stadtrand, in eine Baulücke an der Obervolkacher Straße. Einige Meter weiter befindet sich die Mainschleifenhalle und schräg gegenüber das Seniorenzentrum “An der Volkach” des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Hubert Grauer, Immobilien-Referent des Caritasverbands für die Diözese Würzburg, nannte diese Nähe einen Vorteil. Gemeinsam mit dem ASB habe man künftige Synergien im Blick.
Nötig für den Neubau ist allerdings die Aufstellung eines Bebauungsplans und gleichzeitig die Änderung des Flächennutzungsplans, für die der Stadtrat nun geschlossen gestimmt hat. Nicht nur Bürgermeister Heiko Bäuerlein drückte bei der Sitzung im Rathaus seine Dankbarkeit aus, “dass die Caritas an diesem sozialen Standort bei uns festhält”. Er sprach von einer Millionen-Investition, auch in Bezug auf die weitere Nutzung des Bürgerspitals im Stadtzentrum.
Im Bürgerspital sollen auch Wohnungen für Angestellte entstehen
Dort soll langfristig einziehen, was ebenso dringend benötigt wird wie vollstationäre Pflegeplätze: eine dauerhafte Tagespflege, die in der Zwischenzeit in Modulbauweise neben dem Friedhof entstehen wird, barrierefreie Service-Wohnungen für alte Menschen – und vor allem Dienstwohnungen für Angestellte. Hubert Grauer versprach in der Stadtratssitzung, dass sich in der Nachnutzung des Bürgerspitals eine “soziale Nutzung” wiederfinden werde. Klar ist aber auch, dass vor diesem Schritt erst viele andere kommen müssen. Der Aufstellungsbeschluss war nur der allererste in Richtung Neubau.
Foto: Barbara Stamm/ Blick auf das historische Gebäude des Bürgerspitals